Blogeintrag

Wie entsteht ein Krimidinner – Teil 4

Das ist der letzte Teil meiner Blogreihe „Wie entsteht ein Krimidinner?“.

Den Anfang der Reise zum Nachlesen findet ihr hier.

Nachdem das meiste schon erledigt ist, gilt es nun noch über die Ziellinie zu kommen. Dafür müssen noch einige Kleinigkeiten erledigt werden, bevor das große Testspielen und Überarbeiten den endgültigen Abschluss bilden.

Hier für euch die letzten Arbeitsschritte:

 9. Kleinkram

10. Probespielen

11. Verbessern

9. Kleinkram

Unter diesen Punkt fällt so ziemlich alles, was zu diesem Zeitpunkt noch nicht erledigt ist, aber für das reibungslose Spielen des Krimidinners notwendig ist.

Bei meinem Jack the Ripper-Krimidinner ‚Der Herbst des Schreckens‘ fällt unter diese Kategorie Folgendes:
Die Texte „Bitte zuerst lesen“ und „So funktioniert es“, die Einladung, die Besetzungsliste, die Namensschilder, der Atmosphäretext „Der Herbst des Schreckens“ und der Einleitungstext „Das Szenario beginnt“.

Also eine ganze Menge. So viel zu „Kleinkram“. Aber im Vergleich zu dem, was an diesem Punkt bereits für Arbeit geleistet wurde, ist das wirklich nicht mehr viel. Außerdem ist das meiste bei guter Vorarbeit schnell erledigt.

In „Bitte zuerst lesen“ versuche ich für den Besitzer des Krimidinners, alles Wichtige was er wissen muss auf einer Seite zusammenzufassen. Er ist also eine Art Leitlinie für den Gastgeber und der Text „So funktioniert es“ ist nichts anderes als eine kurze Regelerklärung. Auf beide kann man natürlich verzichten, wenn man ein Krimidinner nur für private Zwecke schreibt.
Die Einladung ist eine Kopiervorlage, die der Gastgeber ausfüllen und an seine Gäste schicken kann. Die Besetzungsliste wird nur bei Krimidinnern benötigt, die mit unterschiedlich vielen Personen gespielt werden können. Dann zeigt sie dem Gastgeber, welche Charaktere bei welcher Anzahl an Mitspielern benutzt werden. Die Namensschilder sind wichtig, um am Tisch einen schnellen Überblick über die verschiedenen Charaktere zu erhalten.
Den Atmosphärentext nutze ich dafür, wie der Name schon sagt, um die Atmosphäre der Zeit, in der das Dinner spiel, zu übermitteln. Außerdem fasst er die Geschehnisse vor dem Dinner, z.B. die Morde, die Jack the Ripper begangen hat, zusammen.
Der Text „Das Szenario beginnt“ soll als Einleitung in das tatsächliche Spiel genutzt werden. Er erklärt nochmal warum und wo sich die Charaktere zusammengefunden haben.

10. Probespielen

Nun hat man alles, was für das Spielen eines Krimidinners notwendig ist. Hat man das Dinner für Freunde oder Familie geschrieben, steht einem tollen Abend nun nichts mehr im Wege. In meinem Fall soll das Dinner aber verlegt und verkauft werden. Es muss also alles reibungslos funktionieren. Es dürfen keine übersehenen Logiklöcher enthalten sein und die Spieler müssen ihre Charakterbeschreibungen problemlos verstehen.

Um das so gut wie nur möglich zu gewährleisten, lasse ich das Dinner probespielen. Ich lade also Spieler ein und lasse sie den Fall ausprobieren. Danach sammle ich Kritik und Verbesserungsvorschläge.

Beim Jack the Ripper-Krimidinner bin ich so vorgegangen, dass ich es vier mal probegespielt habe.

Das erste mal Spielen war eigentlich nicht als Probe gedacht. Denn ich habe das Dinner ja ursprünglich für die Silvesterfeier mit meinen Freunden geschrieben. Erst danach habe ich mir überlegt es zu veröffentlichen.

Dann folgte das erste richtige Testspiel, diesmal die Version mit acht Charakteren. Denn zwei Optionalecharaktere habe ich für den Verlag eingebaut und ich musste überprüfen, ob das Dinner auch mit diesen funktionierte.

Der dritte Test fand im Familienkreis statt, hierbei wollte ich herausfinden, ob das Dinner auch älteren Mitspielern Spaß machte.

Schließlich spielte ich es noch bei einer Veranstaltung des Samhain Verlages probe. Hier gab es zwei parallele Runden und es war das erste Mal, dass mein Krimidinner von mir völlig unbekannten Personen gespielt wurde.

11. Verbessern

Nach jeder Testrunde (außer der ersten, die ja auch eigentlich gar keine war), habe ich einen Feedbackbogen verteilt.

Die Verbesserungsvorschläge, die ich so sammeln konnte, habe ich jeweils direkt danach umgesetzt. Viele waren Rechtschreibfehler, die sich bei mir immer wieder einschleichen. Außerdem habe ich kleine Änderungen an den Texten vorgenommen und noch ein bisschen an den Charakteren und Abläufen gefeilt.

Und das so lange, bis ich hundertprozentig zufrieden war. Nur deshalb kann ich jetzt voll hinter meinem Krimidinner Jack the Ripper stehen und euch ohne Gewissensbisse empfehlen es zu spielen.

Ich hoffe, euch hat diese Blogreihe gefallen. Wenn ihr selbst ein Krimdinner geschrieben habt, vielleich sogar mit meiner Hilfe, dann schreibt mir doch. Ich würde mich freuen, von euch zu hören.

Eure Sabrina

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