Von der Idee zum Manuskript
Ich habe keine Ahnung, warum ich immer so abgedrehtes Zeug träume. Manchmal landen in unserem Garten riesige Raumschiffe mit langen, tödlichen Tentakeln um unsere Welt zu erobern. Ein anderes Mal merke ich, dass ich fliegen kann und muss lernen diese Fähigkeit zu kontrollieren, um nicht auf Nimmerwiedersehen davonzuschweben.
Ich träume viel. Ich träume lange und ich träume intensiv. Träumen ist aber nicht nur eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, sondern es inspiriert mich auch immer wieder zum Schreiben.
So war es auch im Dezember 2013, als ich aufwachte und begeistert war von der Geschichte, die sich mein Geist in der Nacht ausgedacht hatte. Um Nichts zu vergessen, notierte ich mir das Wichtigste.
Wer weiß, dass es in meinem Romandebüt um Kindersoldaten und um einen Jungen geht, dessen Kindheit im Grunde eine einzige Katastrophe war, fragt sich jetzt vielleicht, warum ich ausgerechnet von so etwas träume. Das ist relativ schnell erklärt. Zu dem Zeitpunkt war ich mitten in meinem Studium der Sozialen Arbeit und wurde mit solchen Thematiken eben täglich konfrontiert.
Sofort arbeitete ich daran, aus den hastig niedergeschriebenen Notizen ein sinnvolles Manuskriptkonzept zu entwerfen. Einiges musste gestrichen und umgeschrieben werden und die ursprüngliche Idee wurde genauer ausgearbeitet. Ich widmete mich den einzelnen Charakteren und legte die grobe Handlung fest.
Am 08.01.2014 notierte ich in mein Schreibtagebuch:
Ich habe Charaktere. Ich habe eine Geschichte.
Was mir noch fehlt, ist eine Welt.
Der Rahmen. Das große Ganze.
Diese Geschichte hat mich überzeugt, doch wie soll ich sie schreiben, wenn ich nicht weiß, wo sie spielt?
Ich brauchte also noch ein passendes Setting für die Geschichte. Das war gar nicht so einfach, denn verschiedene Ideen rangen in mir darum, die Oberhand zu gewinnen. Erst nach tagelangem Grübeln und Abwägen erschuf ich das Lebenserhaltungssystem Eden und die Lichtbringer.
Und am 19.01.2014 schrieb ich schließlich:
Ich denke, ich habe die Welt.
Es kann losgehen.
Ständig spukt die Geschichte in meinem Kopf herum.
Ich muss anfangen, sie zu schreiben.
Ich muss ein Leben zerstören.
Also begann ich zu schreiben und recherchierte nebenher in storyrelevanten Bereichen. Wie glaube ich jeder, der versucht ein Manuskript zu schreiben, schwanke ich zwischen Euphorie:
20.05.14
Beide Kapitel ein bisschen überarbeitet.
Verdammt das ist nicht schlecht.
Das ist gut!
Und tiefem Selbstzweifel:
18.06.2014
Zweifele am Aufbau.
Zweifele am Gesamten.
Normal?
Ich muss weitermachen!
Das tat ich und im Februar 2015 war es schließlich vollbracht. Die Idee aus einem Traum wurde zu einem abgeschlossenen Manuskript mit dem Arbeitstitel „Nummer 365 – Die Lichtbringer“.
Natürlich war ich damit noch lange nicht am Ziel angekommen. Aber wie es mit Überarbeitung und Verlagssuche weiterging, ist eine andere Geschichte. Ihr könnt sie hier in Vom Manuskript zum Verlag nachlesen.
Deshalb hier erstmal nur soviel: Beim Speeddating zwischen Verlagen und Autoren auf der Leipziger Buchmesse habe ich das Verlagshaus el Gato kennengelernt. Dort erscheint mein Roman voraussichtlich im Mai 2017.
Ich bin schon sehr gespannt darauf, was ihr von dem haltet, was aus meiner nächtlichen Idee geworden ist.
Eure Sabrina