Blogeintrag

#Charakters of september 2018 – Teil 3

Orginalbild hier

 

Heute ist es Zeit für die letzten 10 Fragen der #charakterofseptember Challenge meiner tolle Autorenkollegin Gabi Büttner.

 

Talion aus meinem aktuell noch unveröffentlichtem Manuskript ‚Nummer 365 – Der Abendstern‘ hat euch noch einiges zu sagen, bevor er endlich von unseren neugierigen Fragen erlöst wird.

Die ersten beiden Teiles des Interviews könnt hier und hier nachlesen.

Der Schluss des Interviews steht unter dem Thema ‚Ziele, Wünsche und Ängste‘. 

 

Dann lasst uns mal loslegen:

 

 

Stimme: „Hallo Talion. Heute geht es um deine Ziele, Wünsche und Ängste.“

Talion: „Klingt ungefähr so verlockend wie ein Bauchschuss.

Stimme: „Bereit zur letzten Runde?“

Talion: „Fangt schon an, bevor ich es mir anders überlege.“

 

Stimme: „Ist es wichtig für dich, was andere von dir denken?“

Talion: „Wirke ich etwa so, als würde es mich interessieren?“

Stimme: „Nun, ehrlich gesagt …“

Talion: „Also? Raus damit!“

Stimme: „Nun, einige deiner Aussagen deuten tatsächlich darauf hin. Auch wenn du das natürlich nie zugeben würdest.“

Talion: „Woher wollt ihr wissen, was ich tue und was nicht? Ja, verdammt. Es ist mir wichtig. Warum auch nicht. Jedem ist das irgendwie wichtig. Man kann das nicht ganz abschalten. So sehr man es auch versucht.“

Stimme: „Schön, dass du dich öffnest. Wenn vielleicht auch nicht ganz freiwillig.“

Talion: „Noch etwas, dass das Ganze hier mit einem Bauchschuss gemeinsam hat…“

 

Stimme schnaubt: „Welche Charaktereigenschaft hättest du gerne?“

Talion lacht: „Die Liste ist verdammt lang.“

Stimme: „Dann verrate es mir. Wie wärst du gerne?“

Talion: „Freundlich, gelassen, witzig, geduldig, beherrscht, charmant, mutig -“

Stimme: „Du bist mutig.“

Talion: „ Ach ja? Was wisst ihr schon davon?“

Stimme: „Du bist einer der besten Soldaten des Abendsterns.“

Talion: „Was ist denn das für eine bescheuerte Aussage? Als hätte das etwas mit Mut zu tun! Der Krieg macht mir keine Angst. Also muss ich auch nicht mutig sein.“

Stimme: „…“

Talion: „Nichts mehr zu sagen?“

Stimme: „Eine gewisse Logik lässt sich nicht bestreiten.“

Talion: „Überrascht?“

 

Stimme: „Ein wenig. Bei welcher Gelegenheit hast du an dir selbst gezweifelt?“

Talion: „Zum Beispiel in dem Moment, als ich mich zum dritten Mal auf diesen verdammten Stuhl gesetzt habe. Wie bin ich nur auf die dämliche Idee gekommen, dass das hier irgendetwas bringen könnte?“

Stimme: „Es bringt nur etwas, wenn du ernsthaft bei der Sache bist und wahrheitsgemäß antwortest.“

Talion: „Na, das habt ihr euch ja schlau zurechtgelegt. Ihr könnt mich gefahrlos aushorchen und dann behaupten, dass es nichts gebracht hat, wäre meine Schuld. Klingt nach einem Plan von meinem speziellem Freund Vadim.“

Stimme: „Können wir jetzt mal zur eigentlichen Frage zurückkommen?“

Talion: „Ich habe sie schon beantwortet.“

Stimme: „Ich meine ernsthaft.“

Talion: „Es war mein Ernst. Gelegenheit dazu habe ich natürlich wie Sandkörner im Ödland. Aber ihr wolltet nur eine wissen.“

 

Stimme: „Na gut, wie du willst. Dann weiter: Bist du stolz auf dich?“

Talion: „War das schon die nächste Frage oder wie?“

Stimme: „Ja.“

Talion: „Ich habe gesagt, ich beantworte solche bescheuerten Fragen nicht mehr.“

Stimme: „Was ist das Problem mit der Frage?“

Talion: „Wirklich? Als würdet ihr nicht wissen, dass ich NICHT stolz auf mich bin. Wie könnte ich? Ich habe meine Brüder im Stich gelassen. Bin einfach abgehauen. Verflucht! Wie sollte ich da jemals so etwas wie Stolz empfinden?“

 

Stimme: „Schon gut, dann eben die nächste Frage: Wie gehst du mit Kritik um?“

Talion: „Meist eher suboptimal.“

Stimme: „Heißt?“

Talion: „Das derjenige selten fertig sprechen kann, bevor ich ihm eine verpasse. Aber dummerweise bin ich oft etwas voreilig. Kam schon vor, dass der andere Recht hatte und nicht ich.“

 

Stimme: „Welche Kritik hat dich bisher am stärksten getroffen?“

Talion: „Talion nicht lieb.“

Stimme: „Wer hat das gesagt?“

Talion: „Ein Kind.“

Stimme: „Welches Kind?“

Talion: „Das geht euch ja so überhaupt nichts an.“

Stimme: „Aber vielleicht-“.

Talion: „Nein!“

 

Stimme seufzt: „Fällt es dir leicht, um Hilfe zu bitten?“

Talion: „Wieder eine Frage aus dem Standartkatalog, was?“

Stimme: „Also?“

Talion: „Ich gelte als Alleingänger. Bin vier, oder fünf Mal fast verblutet, bevor Yunes mich gefunden hat. Ich lebe hier seit über 10 Jahren. Und ich komme erst jetzt zu euch. Beantwortet das eure Frage etwa nicht?“

 

Stimme: „Ja, ich denke, das sollte reichen. Was war der beste Rat, den du jemals bekommen hast?

Talion: „Halt den Mund und setzt dich hin.“

Stimme: „Das ist kein Rat, sondern ein Befehl.“

Talion: „Ach, jetzt hört schon auf so kleinkariert zu sein.“

Stimme: „Und ich nehme an, auch hier verrätst du uns nicht wer es gesagt hat?“

Talion: „Richtig. Aber einen kleinen Tipp bekommt ihr von mir: Es war eine Frau.“

 

Stimme: „Wie siehst du die Zukunft?“

Talion: „Ziemlich düster.“

Stimme: „Optimistisch bist du wohl nicht gerade.“

Talion lacht: „Das habe ich auch nie behauptet.“

Stimme: „Also, warum düster?“

Talion: „Das worauf ich mich am meisten verstehe, ist der Krieg. Also könnt ihr mir glauben, wenn ich sage, dass dieser Krieg noch lange dauern wird. Und Krieg bedeutet Hass, Schmerz und Gewalt. Würdet ihr das als rosige Zukunftsaussichten bezeichnen?“

Stimme: „Harte Worte.“

Talion: „Ihr wolltet es wissen.“

 

Stimme: „Gut, noch etwas Schönes zum Schluss. Was würdest du als deinen größten Erfolg bezeichnen?“

Talion: „Das ich noch lebe. Schon mein ganzes verdammtes Leben lang, versucht man mich umzubringen. Aber ich werde nicht sterben. Nicht bevor ich mein Ziel erreicht habe.“

 

Stimme: „Welches Ziel verfolgst du und warum?“

Talion: „Eden einnehmen. Die Lichtbringer vernichten. Das Labor stürmen. Und mich rächen. Für alles, was sie uns angetan haben. Warum? Weil sie es verdient haben.“

Stimme: „Und sonst hast du keine Pläne? Irgendetwas, dass dich belastet?“

Talion lacht: „Ach, jetzt rückt ihr damit raus? War es das, was Vadim wissen wollte? Warum er diesen ganzen Schwachsinn hier veranstaltet hat? Nicht sein bester Schachzug. Klar, in Wirklichkeit bin ich ein Spion der Lichtbringer. Ich will ich den Abendstern unterwandern. Vadim ermorden und seinen Platz einnehmen.

Stimme: „Das ist nicht lustig, Talion.“

Talion: „Oh ich finde das sehr lustig. Ihr könnt Vadim beruhigen: Ich werde den Abendstern nicht verlassen. Mir bleibt gar keine andere Wahl. Um meine Ziele zu erreichen, gibt es keinen anderen Weg. Und alles, was mir wichtig ist, ist hier. Aber das heißt nicht, dass ich es ihm leicht machen werde. Ich bin nicht die kalte Kriegsmaschine, die er gerne hätte. Ich bin ein Mensch.

Ich treffe eigene Entscheidungen. Und jetzt werde ich gehen.“

 

 

Ich hoffe, im Laufe des Interviews habt ihr einen kleinen Eindruck von Talion bekommen.

Wenn ihr neugierig auf ihn, seine Geheimnisse und seine Geschichte geworden seid, könnt ihr euch auf ein Wiedersehen mit ihm in meinem Roman ‚Nummer 365 – Der Abendstern‘ freuen.

 

Dieser zweite Teil meiner ‚Nummer 365‘ Dilogie wird voraussichtlich nächstes Jahr beim Verlagshaus el Gato veröffentlicht.

 

 

 

 

 

Beitrag teilen auf: