Blogeintrag

Jetzt sind wir dran! Strudel und Simon plaudern über ihre Autorin – Teil 1

Nachdem im letzten Monat das Interview mit Kos ziemlich gut angekommen ist, möchte ich auch gerne bei #OktoberGeheimnisse mitmachen. Ausgedacht haben sich das Ganze wieder meine lieben Autorenkolleginnen Gabi Büttner und Silvia Nagels zusammen mit dem Autoren_Netzwerk .

Diesmal wird es sogar noch verrückter! Denn nun wird es um mich als Autorin gehen. Die Fragen beantworte ich allerdings nicht selbst, sondern meine eigenen Figuren!

Natürlich darf bei einem solchen Gespräch Strudel, mein Protagonist aus ‚Nummer 365 – Die Lichtbringer‘ nicht fehlen.

Als moralische Unterstützung ist außerdem Strudels etwas älterer Freund Simon mit dabei.

Die ersten 10 Fragen des Interviews stehen unter dem Thema ‚Persönliches‘.

Also los geht es:

1. Erzähle uns etwas über deine Autorin. Stelle sie kurz vor.

Strudel schweigt zunächst, dann schaut er zu Simon: „Ich glaube, so ein Interview ist nichts für mich. Keine Ahnung, was ich dazu sagen soll.“

Simon: „Versuch es einfach mal. Hier geht es nicht um Leben und Tod. Du stirbst also nicht, wenn du einen Fehler machst.“ Simon zwinkert Strudel mit seinen sanften braunen Augen aufmunternd zu.

Strudel seufzt: „Also gut: Sie heißt Sabrina. Wir haben ja Nummern. Ich bin zum Beispiel Nummer 365. Simon ist Nummer 23. Aber Sabrina hat keine Nummer, sondern stattdessen noch einen Namen. Ich glaube, so etwas nennt man bei euch Nachname. Komisch ist, dass sie ihren Nachnamen wechselt. Wenn es mit dem Schreiben zu tun hat, nennt sie sich nämlich nicht Peschke, sondern Wolv.“

Simon: „Genau. Das ist ihr Pseudonym.“

Strudel zieht verwirrt die Augenbrauen nach oben.

Simon: „Schon gut. Mach weiter.“

Strudel: „Sie ist eine Frau.“

Simon: „Eine junge Frau, um genau zu sein 25 Jahre alt.“

Strudel: „Jung? Findest du?“

Simon: „Für diese Welt schon. Hier ist es nicht wie in Eden. Wäre sie wie wir in der Akademie aufgewachsen, wäre sie ja schon mindestens 10 Jahre lang im Kriegseinsatz.“

Strudel: „Da fällt mir noch etwas ein: Sie war noch nie im Krieg. Hat noch nicht mal eine Waffe angefasst. Obwohl, das stimmt nicht ganz. Sie kann recht gut mit einem Schwert umgehen.

Simon: „Würde ihr nur in der Armee der Lichtbringer nicht viel nützen.Und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sie die Grundausbildung in der Akademie überlebt hätte.“

Strudel: „Stimmt. Sie wäre keine gute Soldatin.“

Simon: „Weißt du irgendetwas darüber wie unsere Autorin zum Schreiben gekommen ist?“

Strudel: „Naja, jeder hat etwas, das ihm besonders gut liegt. Etwas das einen erfüllt und sein Leben lang begleitet. Ich zum Beispiel repariere gerne Dinge. Sie erfindet gerne neue Welten. Hat sie immer schon gemacht.“

2. Hat deine Autorin dich gefunden, oder du sie?

Strudel: „Das ist einfach. Ich habe sie gefunden. Sie träumt ziemlich viel und intensiv. In so einem Traum sind wir uns damals begegnet.

Durch meinen Onkel habe ich Gewalt hassen gelernt. Trotzdem war ich Soldat. Dieser Widerspruch hat Sabrina seitdem nicht mehr losgelassen. Sie musste meine Geschichte erzählen.“

3. Wie behandelt sie dich? Fühlst du dich respektiert, oder ignoriert?

Strudel schweigt und reibt gedankenversunken die Narbe an seiner linken Handfläche.

Simon: „Was sollen wir dazu sagen? Klar respektiert sie uns. Aber manchmal wäre es wohl uns allen lieber, sie würde uns ignorieren. Wir sind Kindersoldaten in einem grausamen Krieg. Und sie hat uns dazu gemacht.“

Strudel nickt langsam. „Ich weiß, es ist nicht ihre Schuld, aber … Mein Leben ist ziemlich hart.“

4. Was nervt dich an deiner Autorin?

Strudel: „Dass sie oft Schubweise schreibt. Für mich bedeutet das, dass ich manchmal wochenlang in einer echt miesen Situation gefangen bin. Ich kann nichts tun außer abzuwarten, bis sie soweit ist weiterzuschreiben. Das ist ziemlich übel.“

Simon: „Außerdem könnte sie aufhören, uns ständig von einer Schlackegrube in die nächste zu werfen.“ Er verdreht die Augen. „Das ist nämlich auch kein Spaß.“

5. Was magst du an deiner Autorin?

Strudel: „Sie ist nicht wie die Erwachsenen in der Akademie.“

Simon nickt: „Wir sind für sie Kinder. Keine Soldaten.“

Strudel: „Sie macht sich sehr viele Gedanken um uns. Ich glaube es tut ihr leid, dass sie uns kein besseres Leben geben kann.“

Simon: „Trotzdem ist sie davon überzeugt, dass unsere Geschichte so erzählt werden muss. Mit all dem Tod und Leid.“ Simon seufzt. „Und von ihren Überzeugungen lässt sie sich nunmal schwer abbringen. Ich wünschte es wäre anders.“

6. Was sagt die Familie deiner Autorin dazu, dass sie schreibt?

Strudel zuckt unsicher mit den Schultern: „Ich kenne mich mit Familien nicht aus. Ich glaube das ist eher eine Frage für Simon.“

Simon: „Ich werde es mal versuchen.“ Simon denkt kurz nach und lächelt dann traurig. „Kurz: Ich wünschte, wie alle hätten noch so tolle Familien wie unsere Autorin sie hat. Ich beneide sie darum. Schon immer hat ihre Familie den Traum vom Schreiben akzeptiert und sie unterstützt, wo immer möglich.“

7. Ist deine Autorin eher eine Nachteule oder eine Frühaufsteherin? Wie ist ihre Stimmung morgens nach dem Aufstehen?

Strudel: „Ich habe ja schon erzählt, dass Sabrina viel träumt. Das liegt sicher auch daran, dass sie viel und lange schläft.

Ich kann das nicht wirklich verstehen. Ich schlafe nur so viel wie unbedingt nötig. Das liegt an … an den Albträumen. Ich hasse es zu schlafen. Sie dagegen liebt es.

Ich denke, deshalb steht sie auch so ungern auf.“

Simon lacht leise. „Ja, ich denke sie würde am liebsten immer Schlafen, bis sie von alleine aufwacht. Sonst wird sie ja aus ihren spannenden Träumen gerissen. Entsprechend mies gelaunt ist sie morgens.“

8. Wann ist die produktivste Zeit deiner Autorin?

Strudel: „Wenn es dunkel ist. Auch das finde ich ziemlich merkwürdig. Auf mich lauert in der Dunkelheit immer … Erinnerungen. Angst.“

Simon: „Für unsere Autorin bedeutet Dunkelheit dagegen weniger Ablenkungen. Übrigens ist sie interessanterweise kurz vor dem Einschlafen am kreativsten ist. Nicht gerade der günstigste Zeitpunkt.“ Simon grinst.

9. Wie entspannt sich deine Autorin? Hilfst du ihr dabei?

Strudel: „Nein. Das kann ich nicht wirklich behaupten.“

Simon: „Stimmt. Wenn sie in einer Planungs- oder Schreibphase ist, geistern wir ihr praktisch ständig durch den Kopf. Das stelle ich mir ziemlich anstrengend vor.

Entspannen kann sie sich besonders bei einem warmen Bad.“

Strudel: „Ich wüsste gerne wie das ist.“ Strudel wirkt nachdenklich. „Einfach im warmen Wasser zu liegen, meine ich. Ich stelle mir das viel angenehmer vor, als das Schwimmen im Eiswasser. Das mache ich nicht gerne, weil ich dann …“ Strudel stockt und beißt die Zähne zusammen.

Simon übernimmt rasch das Reden: „In ihrer zweiten Arbeit kann sie ziemlich gut abschalten. Da denkt sie praktisch nie an uns. Deshalb ist sie ihr wohl so wichtig, auch wenn sie manchmal lieber noch mehr Zeit zum Schreiben hätte.“

10. Lässt du deiner Autorin Zeit zu lesen?

Strudel schüttelt den Kopf. „Ich denke nicht. Sie beschwert sich oft, dass sie nicht mehr so oft zum Lesen kommt.“

Simon: „Aber wenn sie ein gutes Buch hat, verschlingt sie es immer noch innerhalb kürzester Zeit. So schlimm kann es also nicht sein.“

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