Blogeintrag

In der Stadt der Bücher – Leipziger Buchmesse 2017

Letztes Jahr fuhr ich zum ersten Mal zur Leipziger Buchmesse, um an dem von BvjA veranstalteten Speeddating mit Verlagen teilzunehmen. Mit Erfolg. Mein Debütroman Nummer 365 – Die Lichtbringer erscheint im Mai 2017 beim Verlagshaus el Gato. Aber auch die Messeeindrücke insgesamt waren für mich so überwältigend, dass feststand: Leipziger Buchmesse 2017 – Ich komme!

Doch was macht man, als Autorenfrischling eigentlich auf der Messe? Und gab es Unterschiede zum letzten Jahr, als ich noch keinen Verlagsvertrag in der Tasche hatte?

Hier also mein Messebericht für euch:

Freitag

Nach langer, langer Fahrt kam ich am Freitagabend in der Stadt der Bücher an. Ich und meine Messebegleitung haben einen netten kleinen Bungalow auf einem Campingplatz als unser Domizil fürs Messewochenende ausgewählt.

– Nagut, ganz freiwillig war das nicht. Wir haben schlicht nichts anderes preisgünstiges mehr gefunden –

Aber obwohl der Campingplatz nur ungefähr Plan-Z war, bin ich inzwischen von unserer Unterkunft mehr als überzeugt. Nicht nur, dass es wesentlich günstiger als jedes Hotelzimmer; gemütlicher als jede Jugendherberge und privater als jede Airbnb-Unterkunft war. Es war auch super nah am Messegelände!
Also ein ziemlicher Glücksgriff, den wir im nächsten Jahr vermutlich wieder belegen werden.

Allerdings hatten wir zunächst nicht viel Zeit unser neues Heim zu bewundern. Wir hatten Pläne. Monika Loerchner las im Dark Flowers aus ihrem Debütroman ‚Hexenherz‘. Wir hatten noch 20 Minuten bis es losging.

Die Erkenntnisse der Autofahrt zum Veranstaltungsort: Leipzig ist eine sympathische Stadt, aber als Autofahrer braucht man hier einen gewissen Wagemut.

Als wir endlich, gerade noch rechtzeitig zum Lesungsbeginn ankamen, stellten wir fest, dass das Dark Flowers ein ziemlich abgedrehter und verdammt cooler Club ist. Eine perfekte Lokation für die fantasievollen und teils düsteren Romanausschnitte, die uns erwarteten.

Monika Loerchner hatte sogar meine absolute Lieblingsstelle für die Lesung ausgewählt! Das war richtig cool! Nach der Lesung ließ ich mir gleich noch mein Exemplar von ‚Hexenherz‘ signieren.

Es folgten die einfach großartige Susanne Pavlovic die aus ihrer Feuerjäger-Reihe las. Ich kannte die Reihe noch nicht, sehr wohl aber Susanne Pavlovic tolle Artikel für die Autorenzeitschriften ‚Federwelt‘ und ‚der selfpublisher‘.

Anschließend noch Carl Wilckens, der mit seinem Debütroman ‚13‘ richtig gut unheimliche Stimmung aufbauen kann.

Samstag

Am Samstag ging es zum ersten Mal auf das Messegelände. Wer noch nie dort war: Es ist ein wahnsinniger Komplex mit fünf Ausstellungshallen, einem Kongresszentrum und einer gigantischen Glashalle. Neben den Messeständen gibt es zahlreiche Bühnen, Cafés und Restaurants.

Eine eigene kleine Stadt also. Eine Stadt der Bücher.

Hier mal der Hallenplan, damit ihr euch das besser vorstellen könnt:

Quelle: http://www.leipziger-buchmesse.de/

Mein erster Weg führte mich natürlich zum Stand meines Verlages in Halle 2. Dabei kamen wir an einer richtig coolen Wand von mixtvision vorbei. Unter der Überschrift ‚Bist du auch ein Kind der Bücher‘ konnte jeder eine Postkarte ausfüllen und an die Wand hängen.
Auf meiner steht: ‚Danke DRAGONBALL dass du mich zu einem Kind der Bücher gemacht hast.‘ (Wenn ihr wissen wollt warum, schaut doch mal bei meinem Blogbeitrag ‚Vom Lesen und Schreiben – Meine LieblingsbücherTeil 1 vorbei.)
Mit #wodiegeschichtenwohnen könnt ihr diese Aktion weiterverfolgen.

Nach diesem kurzen Zwischenstopp kamen wir dann beim Verlagshaus el Gato an. Auch am Stand war meine tolle Verlagskollegin Lucie Müller. Da mussten wir natürlich gleich einen Schnappschuss zusammen mit unserer – Zitat – ‚Verlagsmutti‘ Andrea el Gato machen.

Nach ihrer Kriegssinfonie-Reihe bringt Lucie Müller nun ihr neues Buch ‚Der schwarze Kondor‘ heraus. Dafür hat sie sich eine richtig coole Werbekation ausgedacht und diese schicken Karten verteilt:

Ich habe mir natürlich gleich eine Verlagsvorschau geschnappt und mich auch direkt gefunden:

Nun begann das Schlendern durch die Hallen. Wir sahen uns die Ausstellung der schönsten Bücher aus aller Welt in Halle 3 an. Danach entdeckten wir einen super bequemen Lesestuhl. Den hätte ich gerne in meinem Arbeitszimmer!

Nachdem wir die Hallen schon ein bisschen erkundet hatten, trennten sich nun die Wege von mir und meiner lieben Messebegleitung, denn ich wollte einige Vorträge aus der autoren@leipzig Reihe in Halle 5 hören.

Los ging es mit ‚All age – die perfekte Geschichte für alle?!‘ einer Diskussion, die die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig veranstaltete, mir persönlich aber keine wirklich neuen Erkenntnisse brachte.
Weiter ging es mit ‚Professionelles Vorlesen‘ einem Vortrag von Books on Demand bei dem Beatrix Hermens richtig tolle Tipps für Lesungen gab.

Anschließend habe ich beim ‚Treffen junger Autoren‘ vom Bundesverband junger Autoren und Autorinnen vorbeigeschaut und bin dann weiter zur spannenden Diskussion ‚Auf Augenhöhe: Die Charta für faire Verlagsverträge‘ bei der verschiedene Schrifttellerverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit dabei waren.

Letzte Station war für mich der Vortrag ‚Anders als die anderen?‘ vom TWENTYSIX Verlag in dem es um unkonventionelle Vermarktungsideen ging und der mir einige spannende Denkanstöße gegeben hat.

Natürlich habe ich mir auch immer brav Notizen gemacht:

Meine Messebegleitung und ich schafften es uns schnell wiederzufinden. Bei einem zweiten kurzen Besuch bei meinem Verlag traf ich Sandra Nenninger die das abenteuerliche Kinderbuch ‚Jako & Pepe‘ geschrieben hat. Natürlich musste auch hier ein Foto her.

Inzwischen war es 17 Uhr und mit dem Treffpunkt für unseren nächsten Programmpunkt hatten wir ein paar Probleme, doch nach einigen Irrungen und Wirrungen waren wir schließlich erfolgreich und machten uns mit einigen mir bereits bekannten und unbekannten Autorenkollegen auf, zurück in die Stadt.

Von links nach rechts: Burkhard, Leveret Pale, Monika Loerchner und meine Wenigkeit, die es mal wieder als Einzige geschafft hat blöd zu guckenSpäter haben sich uns noch Anne Mehlhorn und David Krause angeschlossen.

Zusammen hatten wir einen tollen Abend in der wunderschönen Leipziger Innenstadt. Sowohl das Essen, wie auch die Gespräche und die Stimmung waren super. Dann habe ich auch noch das hochgelobte Buch ‚Die Seele des Stachelschweins‘ von Anne Mehlhorn bekommen. Hammer!
So konnten wir den Tag gelungen ausklingen lassen.

Sonntag

Und schon war der letzte Messetag angebrochen. Im Gegensatz zum Samstag war es am Sonntag auf der Messe nicht ganz so überfüllt. Ich konnte sogar zum ersten Mal den Schriftzug auf der Treppe lesen:

Bei einem Gang über die in Halle 1 angesiedelte Manga-Comic-Con entdeckte ich, neben vielen unheimlich toll verkleideten Costplayern, eine Graphic Novel die perfekt zu meinem Krimidinner Der Herbst des Schreckens passt.

An diesem Tag hatte ich leider nur Zeit für einen Vortrag, der war dafür wieder richtig nützlich. Bei ‚Die richtige Social-Media-Plattform für die eigenen Leser‘, wieder veranstaltet von Books on Demand, konnte ich noch den einen oder andern Tipp abstauben.

Dann besuchte ich noch die Lesung aus ‚Angel Fall‘ meiner Verlagskollegin Susanne Leuders. Ich bekam kaum noch einen Platz, so groß war der Andrang!

Wie begonnen, so endete der Messebesuch schließlich mit einer Lesung von Monika Loerchner.

 

Und dann musste ich mich auch schon wieder von der Leipziger Buchmesse verabschieden.

Fazit

Das Gefühl auf der Buchmesse war dieses Mal ein anderes als noch vor einem Jahr. Ich besuchte zwar wieder Vorträge und schlenderte durch die Hallen, doch etwas hat sich geändert: Ich fühlte mich jetzt richtig zugehörig. Außerdem war der Druck weg, den das Speeddating letztes Jahr natürlich aufgebaut hatte.
Jetzt konnte ich beruhigt bei meinem Verlag vorbeischauen.
Ich konnte meine Autorenkollegen treffen.
Ich gehörte hier her.
In die Stadt der Bücher.

Eure Sabrina

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